Im Frühjahr 1934 wurde die damalige Ortsfachgruppe Mittelaschenbach gegründet.
Zu den ersten Mitgliedern zählten:
- Wilhelm Hüfner, Mittelaschenbach
- Nikolaus Heil, Mittelaschenbach
- Otto Beier, Meindroth
- Amand Göller, Oberaschenbach
- Josef Henkel, Mittelaschenbach
- Franz-Josef Schiffbauer, Mittelaschenbach
Die Anregung zur Gründung des Vereins ging von den Mitgliedern Wilhelm Hüfner, Otto Beier und Franz-Josef Schiffhauer aus. Sie waren es, die sich in den 30er Jahren dem Spahler Imkerverein angeschlossen hatten. Da ihnen jedoch der Weg ins Thüringische zu weit war, beschlossen sie einen eigenen Verein zu gründen.
Franz-Josef Schiffhauer, der damals Jüngste, begab sich nach Burghaun zu Herrn Fischer, der zu dieser Zeit Vorsitzender der Kreisfachgruppe Hünfeld war. Von ihm erfuhr er, dass bereits im damaligen Kreisgebiet 6 Ortsfachgruppen geplant seien.
Somit war die Mittelaschenbacher Ortsfachgruppe die erste im Kreis Hünfeld. Zu ihr gehörten die Orte der heutigen Großgemeinde Nüsttal die Orte Wallings und Obernüst.
Ihr erster Vorsitzender war Nikolaus Heil, der bis 1946 den Verein leitete.
In den Anfangsjahren erlebte der Verein einen Aufschwung, so dass die Mitgliederzahl auf über 50 Imker anstieg. Dies lässt sich auf die Förderung der damaligen Reichsregierung zurückführen, welche nur die Imker förderte, die sich einem Verein angeschlossen hatten. Im Jahr 1937 wurden dem Landratsamt Hünfeld durch den Gendarmerie-Postenbereich Morles 53 Imker gemeldet.
Während des Krieges kam das Vereinsleben zwangsläufig fast gänzlich zum Erliegen.
Nach dem Krieg zerfiel zwar die Kreisfachgruppe Hünfeld. Die Ortsfachgruppe Mittelaschenbach blieb jedoch weiter als Verein bestehen.
Gründung des Imkervereins Mittelaschenbach
Ab 1946 führte Franz Josef Schiffhauer den Verein, welcher nun den Namen Imkerverein Mittelaschenbach angenommen hatte. In den folgenden Jahren hatte der Verein schwere Zeiten durchzustehen. Hier sei nur die Zuckerbeschaffung als Winterfutter für die Bienen erwähnt. Es war der Verdienst des damaligen Vorsitzenden, dass der Verein nicht aufgelöst wurde. Er bestand zu dieser Zeit noch aus 13 Mitgliedern. In den folgenden Jahren wurden jährlich 2 Jahresversammlungen abgehalten. Auch wurde fast jährlich ein Ausflug organisiert, welcher auch bei Nichtmitgliedern Anklang fand. Ein besonderes Anliegen des damaligen Vorsitzenden war auch die Ausbildung der Jungimker sowie die Weiterbildung der älteren Imker. So war Herr Schäfer aus Neuhof häufiger Gast des Vereins, der durch Referate und praktische Vorführungen Imkern den neusten Stand der Imkerei vermittelte. Zu erwähnen bleibt das Franz-Josef Schiffhauer stets ansprechbar für seine Imker war und er sein Wissen und imkerliches Können in ehrlicher Art und Weise weitergegeben hat.
Im Jahre 1975 legte Franz-Josef Schiffhauer aus Altersgründen den Vorsitz des Vereins nieder. Er wurde gleichzeitig zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Neuer Vorsitzender wurde Wolfgang Dechant aus Silges. Sein Bestreben war die Schaffung und Erhaltung eines Reinzuchtgebietes. Ferner stand auch für ihn die Ausbildung der Imker im Vordergrund. Davon zeugen die jährlichen Standbesuche, bei denen praktische Arbeiten an den Bienenvölkern demonstriert wurden. Gerne erinnert man sich in diesem Zusammenhang an die regelmäßigen Treffen jeweils bei guter Witterung am Sonntagmorgen an seinem Bienenstand in Morles.
Umbenennung in Imkerverein Nüsttal
Für Wolfgang Dechant war es auch ein Bedürfnis, den Imkerverein in der Öffentlichkeit positiv darzustellen. Durch die Bildung der Großgemeinde Nüsttal wurde 1976 der Imkerverein Mittelaschenbach in Imkerverein Nüsttal umbenannt. Aus diesem Anlass wurde 1980 das neue Vereinswappen im Rahmen eines gemütlichen Abends den Vereinsmitgliedern vorgestellt. Es begleitet uns bei allen Veranstaltungen und Versammlungen bis zum heutigen Tag. Gleichzeitig wurde bei dieser Veranstaltung die Gaststätte zum “Grünen Baum” (Berthold Fladung) in Hofaschenbach zum Vereinslokal benannt.
Das auch die Geselligkeit im Verein großgeschrieben wurde, das bewiesen die angebotenen Veranstaltungen wie Ausflüge, Grillfeste und Bunte Abende. So war auch der Zuwachs neuer Mitglieder ein Zeichen für ein lebendiges Vereinsleben.
50-jähriges Vereinsjubiläum
Am 2. und 3. Juni 1984 haben wir das 50-jährige Jubiläumsfest durchgeführt, das ein voller Erfolg wurde. Dank der tatkräftigen Hilfe aller Vereine in unserer Gemeinde, die uns bei der Durchführung stark unterstützten, wurde das Fest eine gelungene Veranstaltung. Das Interesse unserer Mitbürger zu der Imkerei und der Bedeutung der Biene war sehr groß.
Nach der Wiedervereinigung unsers Vaterlandes nahmen wir Kontakt zum Imkerverein Geisa auf und luden diesen zu einem Treffen in das DGH Mittelaschenbach ein. Es war eine sehr freudige Begegnung, in der auf beiden Seiten die Durchführung und die Erfahrungen der Imkerei ausgetauscht wurden. Wolfgang Dechant zeigte dann seinen selbst aufgenommenen Videofilm „Ein Jahr eines Imkers mit seinen Bienen“ der sehr gut ankam.
Mitte März 1990 unternahmen wir dann einen Gegenbesuch bei unseren Imkerfreunden in Bermbach. An diesem Treffen nahmen von beiden Seiten die Mitglieder mit Ehepartnern regen Anteil. Vom Vorsitzenden, Herrn Abel, wurde uns die Imkerei aus der ehemaligen DDR erläutert und nahegebracht. Auch die Besichtigung von Bienenständen in Geisa und Dermbach, sowie die Betriebsweise im anderen Teil Deutschlands wurde von den Teilnehmern mit Interesse entgegengenommen. Auf beiden Seiten war es ein schönes und frohes Erlebnis, an dem jeder seine Erfahrung austauschen konnte. So manche imkerliche Verbindung ist bis zum heutigen Tag bestehen geblieben.
Das Jahr 1991 brachte dem Imkerverein eine Veränderung. Unser langjährige Vorsitzende Wolfgang Dechant musste aus familiären Gründen seinen Rücktritt erklären. Bis zu seinem Wegzug aus unserer Gemeinde hat er noch tatkräftig in unserem Verein mitgearbeitet und hat bei der VHS das Ausbilden von jungen Imkern in Kursen übernommen. So ist auch sein Verdienst, dass wir doch eine ganze Reihe von jungen Imkern an unseren Verein binden konnten.
In der Jahreshauptversammlung am 10.03.1991 wurde dann Stefan Schiffbauer als neuer Vorsitzender gewählt. Er ist der Enkel unseres Gründers Franz-Josef Schiffhauer. Der Ehrenvorsitzende Franz-Josef Schiffhauer war stolz und sehr erfreut, dass sein Enkel nun Vorsitzender des Imkervereins Nüsttal wurde. Leider musste der Imkerverein Nüsttal noch im gleichen Jahr, am 24.11.1991, Franz-Josef Schiffhauer zur letzten Ruhe geleiten. Er hatte doch einen großen Teil seines Lebens den Bienen und des Imkervereins gewidmet.
Stefan Schiffhauer hat sein Amt mit jungem Elan übernommen und ist stets bemüht leben in unseren Verein zu bringen.
Im Jahre 1991 beteiligte sich unser Verein am 22. Hessischen Imkertag in Hünfeld.
60-jähriges Vereinsjubiläum
Am 12. Juni 1994 wurde dann unser 60-jähriges Vereinsjubiläum gefeiert. Nach dem Muster des 50-jährigen wurde ein Programm erstellt, das zwar nicht so umfangreich war, vom Ablauf und Erfolg her jedoch sehr zufriedenstellend verlaufen ist. Das Fest begann mit dem Festgottesdienst. Es folgte dann das Programm mit der Ausstellung „Imkerei einst und heute“, Begrüßung der Gäste, Liedvorträge des Männergesangvereins Silges, aus der Chronik des Vereins, Ansprachen, Festvortrag von Dr. Erwin Soose, und Grußworte der Gäste. Die Veranstaltung fand im Bürgerhaus Hofaschenbach statt. Das Interesse der Mitbürger sowie der Gäste war sehr zufriedenstellend.
Eintragung als gemeinnütziger Verein
Die folgenden Jahre bis zu unserem heutigen Jubiläum waren nicht von sehr großen Ereignissen geprägt. Neben den zwei Jahresversammlungen mit Veränderungen bei den Vorstandswahlen wurde der Verein 1999 ins Vereinsregister eingetragen und erhielt hiermit die Anerkennung als gemeinnütziger Verein. Somit lautet der Namen unseres Vereins „Imkerverein Nüsttal e.V. Gemeinnütziger Verein für Bienenzucht“.
Die Schwerpunkte waren in der Vergangenheit die Pflege und Gesunderhaltung der Bienenvölker sowie die Erzeugung von Qualitätshonig. Durch Informationsvorträge von Fachberatern wurde den Mitgliedern unseres Vereins fundiertes Wissen und Können vermittelt. Die wesentlichen Punkte waren jährlich immer wieder die Völkerverluste durch Varroa und im letzten Jahr der Zusammenbruch ganzer Bienenstände vermutlich durch eine Vireninfektion. Immer wieder wurde nach Bekämpfungsmitteln gesucht, die ohne Rückstände in Honig und Wachs eingesetzt werden können. Bis jetzt ist ein Allheilmittel leider nicht gefunden worden. Es bleibt also weiterhin unsere Aufgabe den Einsatz von biologischen als auch von medizinischen Bekämpfungsmittel so einzusetzen, das sowohl ein Schaden an unseren Bienen vermieden werden kann als auch die Rückstände im Honig als auch im Wachs die zulässigen Toleranzen nicht übersteigt. Der Einsatz von Bekämpfungsmittel ist seit dem Jahre 2003 in einem Bestandsbuch zu dokumentieren. Es bleibt zu hoffen das in Zukunft ein Mittel gefunden wird oder eine Biene gezüchtet wird, die den Schädling Varroa besiegt. Selbstverständlich ist auch der gesellige Teil in Form von gemütlichem Beisammensein, sowie Standbesichtigungen erhalten geblieben.
Zur Statistik bleibt zu vermerken, dass in unserem Verein immer an die 400 Bienenvölker bewirtschaftet werden. Das ist wohl schon eine ganz stattliche Zahl.
Denn diese sorgen ja nicht nur für volle Honigtöpfe der Imker, sondern auch für die wichtige Bestäubung der Blüten. Die Anzahl der Bienenvölker schwankt jeweils durch die Übertragung von Krankheiten der Varroa Milbe. So sank die Zahl schon einmal auf ca. 100 Völker. Derzeit werden von unseren 42 Mitgliedern 350 Bienenvölker bewirtschaftet. Wir werden bemüht sein, all das Wissen um die Bienen, was wir von unseren Vorgängern gelernt haben, an unsere Jungimker und Nachfolger weiterzugeben und die Freude an der Imkerei zu wecken.
Es bleibt Dank zu sagen all den Vorstandsmitgliedern die sich in den vergangenen 70 Jahren dafür eingesetzt haben, dass unser Imkerverein in dieser Form bestehen konnte.
Stellvertretend für diese Verantwortlichen im Vorstand möchte ich die bisherigen Vorsitzenden
- Nikolaus Heil
- Franz-Josef Schiffhauer
- Wolfgang Dechant
- und unseren derzeitigen Vorsitzenden Stefan Schiffhauer
nennen. Waren sie doch die Motoren für die erforderlichen Aktivitäten.